Herzerwärmende: Schafpudeldame Anna im Einsatz für eine tiergestützte Therapie.
Mit Schafpudeldame Anna verfolgt das Bad Oeynhausener Kinderherzzentrum erstmals den Ansatz einer tiergestützten Therapie. Der erste Arbeitstag der Begleithündin im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen.
Die drei Jahre alte, überaus freundliche Schafpudeldame heißt Anna. Gemeinsam mit ihrer Besitzerin Sabine Krenz hat sie eine einjährige Ausbildung als zertifiziertes „Besuchshunde-Team“ beim Europäischen Dachverband für tiergestützte Therapie (ESAAT) erfolgreich abgeschlossen.
„Eine tiergestützte Therapie beinhaltet gesundheitsfördernde, motivierende und rehabilitative Maßnahmen“, erläutert Prof. Dr. Stephan Schubert, Klinikdirektor am Kinderherzzentrum und Zentrum für angeborene Herzfehler des Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen.
Ein solches Konzept, das den positiven Einfluss von Tieren nutzt, soll ansatzweise fortan in seiner Klinik für Kinderkardiologie weiter ausgebaut werden. Immerhin gibt es hier schon ein Aquarium und ein Wasserschildkrötenhaus.
Die Planung für Annas Einsatz im Klinikum haben sich Oberärztin Dr. Susanne Grosbüsch, Klinikpsychologe Matthias Lamers, Sabine Krenz und Professor Schubert für das HDZ überlegt. Ganz einfach war das nicht. Aber als langjährige Klinikclowns konnten Sabine Krenz und ihr Lebensgefährte Karlheinz Felgenhauer viel Erfahrung und kreative Lösungen in die Überlegungen mit einbringen.
Natürlich dürfen Hunde nicht einfach so in ein Krankenhaus kommen. Als erste und einzige Begleithündin im HDZ NRW hat Anna dafür eine mit Geschäftsführung und Hygienebeauftragten abgestimmte Sondererlaubnis erhalten.
Anna hat nach Abschluss ihrer Ausbildung vor knapp einem Jahr bereits Berufserfahrung gesammelt. Sie darf ihre Besitzerin Sabine Krenz, die Förderschullehrerin ist, bei ihrer Arbeit in der Schule begleiten. Im Kinderherzzentrum hat sie Mikail kennengelernt.
Der schwer herzkranke Junge ist seit Februar in der Bad Oeynhausener Klinik und wartet seit sechs Monaten auf ein Spenderherz. Er hält zunächst lieber Abstand zu Anna, die ganz vorsichtig ersten Blickkontakt knüpft und den Geräuschen zuhört, die Mikails künstliches Herzunterstützungssystem macht.
Anna kann gut warten und ist sehr gehorsam. Sie passt genau auf, dass sie alles richtig macht und lässt sich von Sabine Krenz gut anleiten. „Es ist sehr wichtig, dass die Kinder einen emotionalen Zugang, eine Beziehung zu Anna entwickeln und ihr Tun mit Empathie verfolgen“, sagt Sabine Krenz, die zudem stets einfühlsam darauf achtet, dass auch ihre Hündin sich wohlfühlt und nicht überfordert ist.
Dr. Susanne Grosbüsch und Matthias Lamers bestätigen: „Es geht hier nicht nur um Ablenkung, die wir besonders für Kinder schaffen wollen, die sehr lange bei uns sind.
Ein Tier spricht Emotionen an. Dadurch kann es leichter werden, die oft schwierige Zeit des Klinikaufenthalts zu bewältigen, Belastungsstörungen abzubauen und Mut zu schöpfen.“ Auch wenn Sabine Krenz betont, dass sie mit Anna nicht therapeutisch tätig ist, steht eines fest: Nach dem ersten Kennenlernen haben Mikail und Anna Freundschaft geschlossen und ein kleines Wunder geschieht: Mikail möchte Annas Schafpudelfell streicheln und freut sich schon sehr auf ihren nächsten Besuch.
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