„Das war`s!“ Tschüss Dortmund und auf ein Wiedersehen in Köln 2026 - Kongressbericht der „Deutsche Vet 2025“
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Seit fast 2 Wochen liegt nun die diesjährige „Deutsche Vet“ hinter uns. Zeit, um einen kleinen Rückblick zu wagen und die Kongresstage noch einmal Revue passieren zu lassen.
Ich war dieses Jahr zum zweiten Mal auf der „Deutschen Vet“ in Dortmund zu Besuch und die Veranstalter haben im Vergleich zum Vorjahr einige Änderungen vorgenommen, um den Ablauf zu verbessern.
Die „Deutsche Vet“ hat jedes Jahr einiges zu bieten. Neben der Fach-EXPO, die in diesem Jahr etwas großzügiger mit großen Gängen und mehr Raum pro Stand angelegt war, gab es ein spannendes Vortragsprogramm. An beiden Kongresstagen wurden in einem Konferenzsaal Vorträge speziell für tiermedizinische Fachangestellte abgehalten. Weiterhin gab es erneut gleich zwei Konferenzräume mit jeweils einem komplett durch getaktetem Programm für die TierärztInnen. Die Keynote-Speaker waren alle Experten auf ihrem Gebiet und präsentierten den Besuchern die Top-aktuellen Leitlinien und Behandlungsempfehlungen zu den einzelnen Fragestellungen. Es gab Vorträge aus den Bereichen Dermatologie, Kardiologie, Reproduktionsmedizin, Neurologie, Physiotherapie, Ophthalmologie, Orthopädie/ Traumatologie, sowie viele internistische Themen wie zum Beispiel Infektionskrankheiten, Endokrinologie, Diarrhoe oder Management von Übergewicht. Zudem gab es dieses Jahr auch einige Vorträge aus dem Bereich Qualitätsmanagement und Fehlerkultur und auch Pharmakokinetik.
Abbildung: Auch in diesem Jahr wurde ein praxisnahes und vielseitiges Programm geboten. Meiner Meinung nach sogar noch facettenreicher als im Vorjahr.
Aufgrund meines persönlichen Schwerpunktbereiches sprachen mich in diesem Jahr vor allem die Vorträge zur Neurologie und Physiotherapie an. Neben den Vorträgen von Prof. Dr. Volk, von dessen Vortragsstil ich nun mal ein Fan bin (laut Umfrage aber nicht nur ich!), würde ich gern noch die Vorträge von Frau Prof. Dr. Hartmann hervorheben. Besonders der Vortrag zum Thema „Quo vadis – FIP“ hat mich gefesselt und man hat einfach gespürt wie viel Herzblut Prof. Hartmann in die Forschung zur Bekämpfung dieser furchtbaren Krankheit gesteckt hat.
Zudem wurden auf der EXPO-Stage weitere interessante Vorträge querbeet für Tierärzte und tiermedizinische Fachangestellte angeboten. Das Programm war ebenfalls sehr ansprechend. Mich persönlich freute sehr, dass das neue Format des Panels gut aufgenommen wurde. In diesem Jahr gab es ein Panel zum „Abschied in der Tierarztpraxis“ in dem ich ein Expertengespräch mit der Trauerbegleiterin Cornelia Noe und der Tierärztin Margret Prasse aus der „VetWerkstatt“ geführt habe und das Publikum aktiv Fragen stellen und Meinungen zum Thema loswerden konnte. Es kam eine schöne Diskussion auf, was immer ein Zeichen für echtes Interesse ist.
Sie sehen also: Zur Fort- und Weiterbildung wurde auf der „Deutschen Vet 2025“ so Einiges geboten und dafür gab es in diesem Jahr sogar 18 ATF-Punkte!
An beiden Kongresstagen wurde wieder ein warmes Mittagessen für alle BesucherInnen serviert und es stand den ganzen Tag eine Getränkeauswahl aus Wasser, Kaffee und diversen Teesorten zur Verfügung. Das Konzept finde ich tatsächlich richtig klasse, da es nicht bei allen deutschen Veterinärkongressen zum Standard gehört. Es ist einfach deutlich einfacher und angenehmer sich auf die Vorträge und die vielen Informationen, die man erhält, konzentrieren zu können, wenn man nicht vollkommen dehydriert oder hungrig ist.
Als ich im vergangenen Jahr in der großen Messehalle ankam, war ich tatsächlich etwas überrascht, dass die Kongressräume aus großen freistehenden und aufblasbaren Iglus bestanden und es keine separaten Kongressräume gab. Da die Vorträge zeitlich versetzt, aber zum größten Teil parallel liefen, gab es an manchen Stellen durch die doppelte Beschallung gegebenenfalls einige Konzentrations- und akustische Probleme. Die Veranstalter haben in diesem Jahr das Problem der Akustik gelöst, in dem jeder im Auditorium mit Kopfhörern (in Originalsprache oder Übersetzung (Englisch-Deutsch)) versorgt wurde. Ich persönlich fand diese Lösung sehr gut. Die Speaker waren super zu verstehen, auch wenn vielleicht einmal Unruhe im Zuhörerbereich aufkam. Aus den Gesprächen mit den Besuchern weiß ich allerdings, dass dies nicht allen gut gefallen hat. Einige bekamen vom dauerhaften Tragen der Kopfhörer Ohr- bzw. Kopfschmerzen und konnte somit auch nicht so gut folgen und auch die Speaker hatten es mit den Kopfhörern wohl nicht so leicht, da sie nicht so gut einschätzen konnten, wie laut oder leise das Gesagte beim Zuhörer ankam. Hierzu kann allerdings schon gesagt werden, dass es im nächsten Jahr separate Konferenzräume geben wird, weswegen diese Unannehmlichkeit und die Probleme mit der Akustik wohl hoffentlich ausgestanden sind.
Und damit dieser Kongressbericht nicht nur stark einseitig von mir gefärbt ist, habe ich am Sonntag noch einmal eine kleine Stichprobe an Ausstellern und Besuchern über Ihren Eindruck der „DEUTSCHEN VET 2025“ befragt. Hier kommen die Meinungen:
Das sagten die Tiermedizinischen FachangestelltInnen über die „Deutsche Vet 2025“:
„Ich war auf Empfehlung meiner Chefin zum ersten Mal auf der Deutschen Vet. Meine Vortrags-Highlights waren die Vorträge zur Euthanasie und das Euthansie-Panel auf der EXPO-Stage.“
„Für mich war der beste Speaker auf der deutschen Vet 2025 Prof. Dr. Holger Volk. Die besten Vorträge waren für mich der Vortrag von Prof. Volk zu vestibulären Störungen und die Vorträge zur Euthanasie auf der EXPO-Stage.“
„Ich bin zur Deutschen Vet gefahren, weil man hier gut Kontakte knüpfen kann und ein breites Spektrum an Themengebieten geboten bekommt. Meine Vortrags-Highlights waren die Vorträge zu offenen Wunden und Verbänden. Für mich war der beste Speaker Prof. Dr. Volk.“
„Für mich waren aufgrund meiner persönlichen Ausrichtung als Tierphysio und TFA die Vorträge zur Physiotherapie und Neurologie die Vortragshighlights. Bester Speaker war für mich Prof. Volk. Empfehlenswert sind zur Deutschen Vet die breit aufgestellte Vorträge und die persönlichen Gespräche mit den Vertretern.“
„Ich finde die deutsche Vet hat eine gute Mischung von Aussteller, tollen Speakern und guter Organisation. Mein Vortrags-Highlight war der Vortrag von Prof. Volk zur Fehlerkultur.“
Das sagten die TierärztInnen über die „Deutsche Vet 2025“:
„Meine Vortragshighlights waren die Vorträge zur Dermatologie von Prof. Dr. Müller, sowie die Vorträge zu Infektionskrankheiten von Frau Prof. Dr. Hartmann. Insgesamt waren die Vorträge sehr praxisnah.“
„Mein Vortrags-Highlight 2025 waren die Vorträge zur Weichteilchirurgie. Der beste Speaker war eindeutig Prof. Volk.“
„Ich kam zur Deutschen Vet, da die Veranstaltung bei mir in der Nähe ist. Besonders gefallen haben mir die Vorträge zur Ophthalmologie, Dermatologie und Reproduktionsmedizin. Die besten Speaker waren für mich Prof. Dr. Volk, Dr. Hettlich, Dr. Fischer und Prof. Dr. Goericke-Pesch.“
„Mein Vortrags-Highlight war „Nicht-regenerative Anämie und wie weiter?“. Die beste Speakerin war für mich Dr. Jennifer von Luckner.“
„Auch wenn es bezüglich der Akustik noch Verbesserungspotential gibt, waren die Vorträge und Referenten sehr gut. Der beste Vortrag war für mich von Frau Prof. Dr. Hartmann zu den Reisekrankheiten beim Hund.“
„Der beste Speaker war für mich Prof. Volk. Besonderes Vortrags-Highlight waren die Vorträge zur Fehlerkultur und zum Qualitätsmanagement in der Praxis.“
„Da mein persönlicher Schwerpunkt in der Kardiologie liegt, war für mich der beste Vortrag „ECG Interpretation made easy“ von Laurent Locquet. Ich fand gut, dass man bei der deutschen Vet viele ATF-Stunden für einen guten Preis bekommt.“
„Ich finde die kurzen Wege von der EXPO zu den Vorträgen gut. Die besten Vorträge waren für mich die Neurohacks und Mimi richtig motivieren.“
Das sagten die Aussteller über die „Deutsche Vet 2025“:
Vetcontrol mit PettiPay: „Unser Highlight war der Launch von PettiPay 2025 für Tierärzte und wir freuen uns über das große Interesse an unserer Neuheit.“
Semos/ K-Laser: „Unser Highlight war der tolle Austausch mit dem tiermedizinischen Fachpersonal, sowie der Vortrag über die „High Intensity Laser therapy“ auf der EXPO-Stage. Dadurch wurde auch der Bekanntheitsgrad der Firma Semos und des K-Laser erhöht. Wir haben viele Kontakte geknüpft. Wir waren zum ersten Mal zur Deutschen Vet und es hat sich gelohnt.“
Mammaly (Peturo GmbH): „Wir haben uns gut präsentieren und unsere Markenbekanntheit steigern können. Wir freuen uns immer über den Austausch mit Tierärzten und darüber neue Kontakte zu knüpfen.“
Vetstage: „Es gab viele interessante Vorträge auf der EXPO-Stage. Das hat uns gefallen.“
Equinox: „Wir sind bereits zum dritten Mal auf der Deutschen Vet und informieren hier über die Möglichkeiten modernen Strahlentherapie. Gut gefallen hat uns, dass das Thema „End of Life“ und der Support dieses Jahr eine Bühne bekommen hat.“
FindeFix – das Haustierregister: „Für uns war die Messe dieses Jahr erfolgreicher als im vergangenen Jahr. Hier können wir eine unserer wichtigsten Zielgruppen ansprechen.“
SaluVet GmbH (PlantaVet): „Es gab tolle Kundengespräche und dieses Jahr auch eine tolle Verlosung. Wir haben bis jetzt nur gute Erfahrungen mit der Organisation gemacht und positive Kundenrückmeldungen erhalten.“
WVS/ Mission rabies: „Auf der Messe herrschte ein sehr positives Umfeld und es gab viele engagierte und interessierte Menschen und dazu noch die lieben Hunde. Es konnte nette Kontakte geknüpft werden.“
Best AnimalCare: „Der Freitag war messetechnisch etwas besser als der Samstag. Es wurden tolle Gespräche geführt und Kontakte geknüpft. Es hat Spaß gemacht auf der Deutschen Vet.“
Fräulein Smilla GmbH: „Das Highlight war unsere Präsentation auf der EXPO-Stage bei der wir den BOGGL® vorstellen konnten. Es ist alles super gelaufen und wir hatten einen tollen Austausch mit den Tierärzten und Tiermedizinischen Fachangestellten.“
Ein Ausblick aus 2026
Zum Abschluss noch ein kleiner Ausblick auf das kommende Jahr. Die größte Neuerung sicherlich: Die „Deutsche Vet“ zieht wieder um nach Köln. Dort soll es dann auch mindestens zwei separate Konferenzräume für die Vorträge geben, sodass das in den letzten Jahren bestehende akustische Problem besser behoben werden kann. Die Deutsche Vet 2026 wird vom 29. bis 30.Mai 2026 in der XPost in Köln stattfinden. Leitspruch ist „Mehr Qualität. Mehr Wirkung. Mehr Potential.“
Das klingt doch schon sehr vielversprechend, von daher sehen wir uns spätestens im nächsten Jahr zur „Deutschen Vet 2026“ in Köln wieder.
Ich freu mich drauf!
Dr. Sarah Gutmann